Eingereicht am 19. August 2024 mit Michèle Dünki-Bättig (SP, Glattfelden) und Qëndresa Sadriu-Hoxha (SP, Meilen).
Die Langzeitstudie TREE (Transitionen von der Erstausbildung ins Erwerbsleben)
untersuchte von 2000 bis heute, wie «junge Menschen in der Schweiz nach
Entlassung aus der Schulpflicht ihren Weg in Lehre, Gymnasium oder andere weiter
führende Ausbildungen – und später ins Berufs- und Erwachsenenleben»1 finden.
Die Studie kommt bezüglich der Chancengerechtigkeit zu einer desaströsen Bilanz.
So ist die Chance auf einen akademischen Abschluss bei Akademikerkindern doppelt
so hoch, wie bei Kindern ohne akademisches Elternhaus. Weiter war in den Medien
zu lesen, dass sich die Chancengerechtigkeit des Schweizer Schulsystems seit dem
Bericht des Schweizerischen Wissenschaftsrats von 2018 noch weiter verschlechtert
haben, obwohl schon dieser Bericht festhielt, dass «die Schweiz im Vergleich zu
anderen europäischen Ländern ein Bildungssystem hat, das durch ein hohes
Ausmass an Chancenungleichheit geprägt ist».2
Wir stellen der Bildungsdirektion deshalb folgende Fragen:
- Wie beurteilt die Bildungsdirektion die Ergebnisse der TREE Studie? Gibt es
allenfalls kantonale Unterschiede? Wie steht der Kanton Zürich im Vergleich zu
anderen Kantonen? - Was für Schlüsse zieht die Bildungsdirektion aus der TREE Studie in Bezug
auf die Chancengerechtigkeit im Zürcher Bildungssystem? - Was hat die Zürcher Bildungsdirektion seit dem Bericht des Wissenschaftsrates
von 2018 konkret unternommen, um die Chancengerechtigkeit im Zürcher
Schulsystem zu verbessern? - Wo sieht sie konkreten, weiteren Handlungsbedarf um die
Chancengerechtigkeit im Zürcher Schulsystem zu verbessern? Welche
Massnahmen sind dafür aktuell in Planung und welche sind zukünftig geplant?
- https://www.tree.unibe.ch ↩︎
- Balmer, Dominik/Cornehls, Svenson/Lutz, Mathias: Die Schule diskriminiert Kinder aus bildungsfernen
Haushalten, in: Tages-Anzeiger vom 13.08.24. ↩︎