Eingereicht am 19. August 2024 mit Christoph Fischbach (SP, Kloten).
Heute startet das neue Schuljahr 2024/2025.
Laut dem SRF Regionaljournal starten heute 680 Personen (Aussage Myriam Ziegler, Chefin VSA) ohne Lehrdiplom (Poldis)[1] Letztes Jahr waren es 60 Personen weniger, vor zwei Jahren waren es 180 Personen weniger.[2] Dass immer mehr Poldis unterrichten, bereitet vielen Eltern im Kanton Sorgen. Auch der Regierungsrat hat in seiner Antwort auf die Anfrage 284/2023 festgehalten, dass bei einem längeren Unterricht durch eine nicht adäquat ausgebildete Lehrperson, das «verfassungsmässige […] Recht [der Schulkinder] auf ausreichenden Grundschulunterricht unter Umständen nicht mehr garantiert [wäre].»
Wir stellen der Bildungsdirektion deshalb folgende Fragen:
1. Wie schätzt die Regierung die Zukunft der Personen ohne Lehrdiplom in der Volksschule im Kanton Zürich ein? Wie schätzt sie es ein, dass weiterhin eine ähnlich hohe bzw. eher steigende Zahl von Poldis die Zürcher Kinder unterrichten wie in den letzten beiden Jahren?
2. Wie viele «sur-dossier» Aufnahmen gab es seit deren Einführung an der PHZH (bitte um Auflistung per Semester)?
3. Wie viele der im Schuljahr 2024/2025 neu angestellten Poldis haben in einer anderen Gemeinde schon als Poldi gearbeitet? Wie viele davon haben die Ausbildung zur Lehrperson noch nicht begonnen, bzw. sich noch nicht für eine adäquate Ausbildung angemeldet?
4. Wie stellt der Regierungsrat sicher, dass Poldis möglichst rasch eine pädagogische Ausbildung absolvieren? Welche Schritte unternimmt er, dass diese sich die Ausbildung auch leisten können, müssen sie doch für das Studium auf einen Grossteil ihres Einkommens verzichten?
[2] Unternährer, Pascal: Fast 3000 Kinder mehr an den Schulen, 620 Diplomlose helfen aus, in: Tages-Anzeiger vom 15.08.2023. <https://www.tagesanzeiger.ch/fast-3000-kinder-mehr-an-den-schulen-620-diplomlose-helfen-aus-649079868704>.